Herzlich willkommen zu einer weiteren, mittwöchlichen Gala echter Menschen in selbst gemachter Kleidung. Ich freue mich schon sehr darauf, zu sehen, was die Frauen (und Männer?) der DIY-Blogosphäre am heutigen Tag an tragbarer, mit eigenen Ideen und Händen angefertigter Kleidung zu zeigen hat; Kleidung, die dem eigenen "Kopfkleiderschrank" entsprungen ist und die TrägerIn so zeigt, wie sie ist oder sein will. Kleidung, die uns BetrachterInnen wahrscheinlich das eine oder andere "oooh" und "aaaah" oder "muß ich auch haben und zwar sofort" entlockt.
Mein Name ist .meike, ich blogge unter crafteln.de und freue mich sehr darauf, euch heute mein neues Reisekleid zu zeigen, denn wenn ihr diesen Beitrag lest, bin ich wahrscheinlich schon im Zug nach Berlin oder sogar schon in der Hauptstadt. Craftista Unite! Ich freu mich schon wie Bolle!
Das Wort "Reisekleid" spukt mir schon seit Monaten im Kopf herum. Während des Sommers las ich es immer wieder und beneidete alle, die fast nebenbei erwähnten, dass sie "sich ein paar Jerseykleider nähen", um eine unkomplizierte Urlaubsgarderobe zu haben. Mangels Urlaub, bekam erst dieses Kleid den Ehren-Titel "Reisekleid". Ich wollte unbedingt ein unkompliziertes Kleid, mit nicht zu großem Ausschnitt, bei dem es (fast) egal ist, was ich darunter trage, das nicht viel Platz im Koffer braucht, eigentlich zu allen Schuhen, Strickjacken und Strumpfhosenfarben passt. Also ein Kleid aus grauem Romanit-Jersey.
Ich muß zugeben, es ist nicht mein tollstes Kleid. Es sitzt nicht besonders und es ist auch eher schnellschnell als liebevoll genäht. Das sieht man zum Beispiel am Saum, der einfach mit dreifachgeteiltem Zickzack genäht ist, statt die Zwillingsnadel zu bemühen. Aber es erfüllt die oben genannten Ansprüche.
Es sitzt deswegen nicht besonders, weil ich meine Blogbeiträge zum Weihnachtskleid nach dem selben Schnittmuster (siehe Aktion letztes Jahr) nicht mehr las, sondern nur noch im Kopf hatte, dass das Weihnachtskleid zu groß war und ich es danach ziemlich viel kleiner machte. Allerdings funktionierte die simple Rechnung "ich nehme einfach eine Größe kleiner" nicht. Schade schade, jetzt sitzt der Brustabnäher zu hoch, Schultern sind doof und der Ärmelausschnitt ist nicht optimal. Das könnte natürlich auch daran liegen, dass ich die Vorderteile anders zusammennähte, weil mir der Ausschnitt zu zugig war. Es handelt sich also um eine Schlampenkrankheit, Änderungen, nicht ordentlich auf dem Schnitt vermerkt zu haben und Dokumentationen nicht zu lesen. Ob ich da jemals draus lerne?
Ich zeige das Kleid trotzdem und sogar als Gastgeberin des MMM, weil es bei unserer Aktion nicht darum geht, nur Traumkleider zu zeigen, perfekt in der Fertigung und perfekt in Passform und Stil. Es geht um Alltagskleidung, um selbst gemachte Kleidungsstücke, die auch wirklich getragen werden. Und dieses Kleid ist genau so ein Teil. Es ist wahrhaft kein Meisterstück aber es wurde schon und es wird noch oft getragen werden, weil ich genau so ein Kleid brauche.
Die Details:
Schnittmuster: Knip Mode 10/2011
Stoff: Romanit-Jersey aus dem Kaufhaus (Viscose, Polyester, Elasthan)
Kosten: 28.80 € für den Stoff plus Garn und etwas Einlage (Belege) aus dem Vorrat
Passform: es ist ein Jerseykleid, also passt es irgendwie. Die Passform könnte besser sein, aber es ist herrlich bequem.
Schwierigkeitsgrad: einfach
Werde ich es noch mal nähen? Ich denke schon, denn es ist ein wunderbarer Alltags-Schnitt und herrlich bequem.
Aber jetzt zu Euch. Sind eure Reisekleider schon fertig? Sehen wir uns in Berlin? Ich bin gespannt, was ihr uns heute für tolle, selbstgemachte Kleidung zeigt (bitte keine Accessoires, es sei denn, sie werden in Kombination mit selbstgemachter Kleidung an der Frau gezeigt - falls ihr unsicher seid, schaut in die Regeln).
Hereinspaziert! Und Tusch!