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Me made Mittwoch am 16. April 2014

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Willkommen liebe MMM-Freundinnen und -Freunde, an diesem Mittwoch wollte ich, Lucy, besonders schöne Bilder präsentieren, aber was daraus wurde, ist ein echtes Stück aus dem Berliner Leben.

Am letzten Samstag kam ich nämlich im Bötzowviertel in Prenzlauer Berg zufällig an einer Straße mit lauter blühenden Zierkirschenbäumen vorbei. Toll! Mir schwebten sofort vor dem inneren Auge wunderschöne Bilder vor, auf denen ich ebenfalls herumschwebe, in einem rosa Kirschblütentraum -  aber versucht mal, so einen Bildertraum in Berlin auf öffentlichem Straßenland umzusetzen, wenn ihr gerade nur eine Knipskamera dabei habt, mit der man nichts freistellen kann, also den Hintergrund nicht "künstlerisch" verschwimmen lassen kann. Was später auf den Bildern drumherum alles zum Vorschein kommt, das man überhaupt nicht bewusst wahrgenommen hat! Bild 1 geht ja noch, es stört nur ein komisch abgestelltes Fahrrad, den beschmierten Altkleidercontainer ganz hinten sieht man kaum, die Baustelle am Ende der Straße verdecke ich, und links von mir habe ich sie weggeschnitten.    


Auf der Suche nach einem anderen Standort: der nicht aufgerissene Teil der Straße ist leider mit lauter hässlichen großen Autos zugeparkt. Dekorativ am Kirschbaum lehnen fällt flach, wenn hier kein schöner, weißer Oldtimer parkt.


Hier gehts: viel Kirschblüten drauf, eine bepflanzte Schale, den orangen Mülleimer ganz hinten sieht man ja kaum. Gegen die Autos kann man halt nichts machen. Links neben mir steht ein Motorrad auf dem Gehweg, aber das habe ich einfach abgeschnitten, hehe.


Aber nur einmal ungünstig bewegt, dann guckt einem Frau Merkel oder irgendwer unter dem Arm hervor - bald ist Europawahl und die Plakate hängen schon.

Ungünstig kommt noch dazu, dass meine Kleidung sich farblich auch nicht so recht in den rosa Frühlingstraum meiner Vorstellung einfügen wollte. Ich trug am Samstag den Tellerrock aus einem grau-metallisch schimmernden Viskosestoff, eine schwarze Strickjacke, die ich seit Fertigstellung fast ununterbrochen anziehe, und ein Ringelshirt aus älterer Produktion. Die Strickjacke ist für den Tellerrock eigentlich zu lang, daher der Gürtel, um die Taille zu markieren und ausgewogene Proportionen herzustellen. So ganz überzeugt bin ich von diesem Look einer in der Mitte abgebundenen Wurst nicht, viel lieber hätte ich auch noch eine kurze schwarze Strickjacke.

Das Buch "Man muss sich nur zu helfen wissen" von Anne Braun und Edith Nell, illustriert von Werner Klemke, Leipzig 1971, hatte ich kurz zuvor in einer Bücherkiste gefunden. Die hübsche kleine "Haushaltsfibel für Kinder", könnte heute - was man so hört - jede/r 18jährige, die/der von zuhause auszieht gut gebrauchen, enthält sie doch einfache Grundanleitungen fürs Abwaschen, Putzen, Kochen und Reparieren. So ein Fund ist dann wieder eine der netten Berliner Überraschungen, außerdem hatte ich so etwas in der Hand, das macht sich auf einem Foto auch gut.

Und jetzt bin ich gespannt, wie eure Kleider heute aussehen, und ehrlich gesagt schaue ich mir auch oft die Fotohintergründe an - manche von euch haben beneidenswerte Gärten oder posieren in malerischen Altstadtgassen ohne Kleidercontainer, Mülleimer und Wahlplakate, aber wahrscheinlich seid ihr auch ewig nach solchen Plätzen auf der Suche. Verratet doch mal eure Tricks bei der Platzwahl, wenn ihr Zeit habt (das muss nicht heute sein) - ich würde meine Fotolocationauswahl gerne verbessern und nehme an, dass ich nicht die einzige mit diesem Problem bin.



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